|
Bericht über die Chorreise
2009 nach Nürnberg und Bamberg
Nagold. Die Festung Marienberg und das Käppele in der Höhe
und unten das Fürstbischöfliche Residenzschloß gaben in
der Riemenschneiderstadt Würzburg den würdigen Rahmen für
den Empfang der Ev. Kantorei Nagold, die sich einmal mehr zu Ferienbeginn
auf den Weg gemacht hatte. Beeindruckend das große Treppenhaus Balthasar
Neumanns, die Kuppeldecke mit den Deckengemälden Giovanni Battista
Tiepolos, die vier damals bekannten Erdteile darstellend und der Kaisersaal.
Nach so viel barocker Pracht des Residenzschlosses konnten der Dom St.
Kilian, das Rathaus und die Alte Mainbrücke mit den berühmten
Brückenfiguren bestaunt werden. Köstliches für den Gaumen
bot die Bratwurstgaststätte an der Brücke.
Eine gelungene Weinprobe und der Besuch der Wallfahrtskirche "Maria
im Sand" lassen den romantischen Weinort Dettelbach bei den Kantoreimitgliedern
in bester Erinnerung bleiben.
Nach der Ankunft im Zielort Pommersfelden konnte das Standquartier in
Schloß Weissenstein bezogen werden. Ein bunter Abend, der ganz im
Zeichen des Abschieds von Kantor Skobowsky stand, rundete den ereignisreichen
ersten Tag ab.
Hell erklang das 8-stimmige "Cantate Domino canticum novum"
von Claudio Monteverdi in St. Stephan in Bamberg gefolgt von weiteren
Motetten und Chorsätzen von Heinrich Schütz, Mendelssohn, Duruflé,
Strawinsky und Nysted. Virtuos interpretierte Stefan Skobowsky die Orgelsonate
op. 65 Nr. 1 f-moll von Mendelssohn an der neuen Mühleisenorgel mit
dem imposanten Barockprospekt. Keine Müdigkeit war zu spüren
bei Kantor und Kantoreisängern nach der in jeder Hinsicht beeindruckenden
Führung durch die Altstadt mit dem hoch aufragenden viertürmigen
Dom, der neuen Residenz, dem alten Rathaus und dem Kloster auf dem Michelsberg.
Ein kräftiges Mahl in der historischen Brudermühle beschloss
den gelungenen zweiten Tag.
Der nächste Morgen brachte den einen eine Führung durch Schloß
Weissenstein, einem Hauptwerk des deutschen Barock. Der Bamberger Fürstbischof
Lothar Franz von Schönborn ließ dieses Schloß als Sommerresidenz
erbauen. Die ganze Anlage mit fürstlichem Treppenhaus, Muschelgrotte
und Marmorsaal ist prächtig anzuschauen; der Einfluß Balthasar
Neumanns zeigt sich unverkennbar. Eine andere Gruppe wanderte unter Führung
von Dr. Karasek zum "Walberla", dem Hausberg der Franken bei
Forchheim.
Interessant anzusehen war die Goldschlägerschauwerkstatt in Schwabach,
der Stadt mit dem Rathaus aus dem 16. Jhd., das zwei Türme mit vergoldetem
Dach zieren. Nach einem gut besuchten und erfolgreichen Konzert in der
gotischen Dekanatskirche zeigte sich Schwabach mit dem Gasthaus zum Goldenen
Stern auch in kulinarischer Hinsicht von der besten Seite.
Nach dem sonntäglichen Gottesdienstsingen in St. Lorenz führte
ein Gang durch die Nürnberger Altstadt zum gemeinsamen Mittagsmahl
im "Bratwurst-Rösle." Nach dem Besuch des Dürer-Hauses,
der Burg und St. Sebald rückte der Abschied von Kantor Skobowsky
immer näher. Nach herzlichen Abschiedsszenen und mancher zerdrückten
Träne beendete ein langes Abschiedswinken die erfüllten Tage.
Wolfgang Fezer
Bilder von der Chorreise 2009
|