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Bericht über die Chorreise 1999 nach Greifswald
Aus dem Schwarzwälder Boten der Bericht zur Chorreise
von Ulrich Eißler
Konzert in Greifswald mit ausladender Akustik
Evangelische Kantorei Nagold auf mehrtägiger Chorreise / Einstand
von Kantor Stefan Skobowsky
Nagold. Wie in den vergangenen Jahren ging die Evangelische Kantorei
in den ersten Ferientagen wieder auf eine mehrtägige Chor- und Konzertreise.
Da die Ziele dieser Reise im Raum Greifswald und auf der Insel Rügen
lagen, wurde die Reisedauer in diesem Jahr auf sechs Tage verlängert.
Der reibungslose Verlauf der Reise wurde durch die vorbildliche und intensive
Organisation von Dr. Hans-Joachim Kern und seiner Frau Gudrun in Zusammenarbeit
mit Hans-Karl Joß ermöglicht, die die Unterbringung und das
Besichtigungsprogramm vorbereitet hatten. Die kunsthistorischen Führungen
lagen wieder in den bewährten Händen von Judith Bruckner, die
dazu auch umfangreiche schriftliche Unterlagen erarbeitet hatte.
Die musikalischen Vorbereitungen und die Chorleitung waren Aufgabe des
neuen Kantors Stefan Skobowsky, der mit dieser ersten Reise einen erfolgreichen
Einstand verbuchen konnte. Der frühere Kantor Prof. Ingo Bredenbach
nahm als Organist an der Reise teil. Das Chorprogramm dieser Reise, in
Nagold mit einem Konzert im Juli vorgestellt, umfasste Werke von Johann
Hermann Schein (1585-1630), Francis Poulenc (1899-1963), Anton Bruckner
(1824-1896), Maurice Duruflé (1902-1986), Felix Mendelssohn (1809-1847)
und Peter Cornelius (1824-1874). Die eingestreuten Orgelwerke stammten
von Dietrich Buxtehude (1637-1707), Max Reger (1873-1916) und Felix Mendelssohn.
Die Omnibusreise führte am ersten Tag über die Autobahn Würzburg
- Kassel nach Bad Harzburg, wo der Chor abends in der Lutherkirche ein
Benefizkonzert für ein Krankenhaus in Tansania gab. Gut untergebracht
waren die Sängerinnen und Sänger im Diakonissenmutterhaus »Kinderheil«.
Der nächste Tag führte über Tangermünde und Havelberg
mit ihrer Backsteingotik nach Greifswald, wo man im nahegelegenen Weitenhagen
im Friedrich-Krummacher-Haus (Haus der Stille) für die nächsten
Tage untergebracht war.
Der dritte Tag brachte umfangreiche Besichtigungen von Greifswald und
der Klosterruine Eldena, die Judith Bruckner und Dr. Kern mit viel Sachverstand
sehr eindrücklich gestalteten. Auch das abendliche Konzert im Dom
St. Nikolai zu Greifswald wurde mit seiner ausladenden Akustik gerade
im Hinblick auf die romantischen Werke oder Max Regers »Te Deum«
für Orgel zu einem großen Erlebnis.
Der Sonntag war nach einem Gottesdienst in der Stralsunder Kirche St.
Marien, den die Kantorei musikalisch mitgestaltete, und einem Gang dort
zum Alten Markt und Rathaus nachmittags der Insel Rügen gewidmet.
Wanderungen zum Kreidefelsen Königsstuhl und das Baden in der Ostsee
ließen für private Unternehmungen genügend Raum. Am Abend
wurde in der Schlosskirche zu Putbus ein weiteres von den Zuhörern
begeistert aufgenommenes Konzert gegeben. Die Kollekte wurde für
die aufwendige Renovierung der Kirche zur Verfügung gestellt.
Der nächste Tag führte die Sängerschar nach einer Andacht
in der Weitenhagener Kapelle auf die Insel Usedom, wo in Mellenthin beim
Wasserschloss mit seinem Heimatmuseum und der Dorfkirche Halt gemacht
wurde. Den Nachmittag verbrachte man im Badeort Heringsdorf. Eine größere
Gruppe machte sich sogar zu einer Strandwanderung ins nahegelegene Ahldorf
auf.
Nach so vielen und schönen Eindrücken mit Besichtigungen, Wanderungen
und Konzerten fiel die Heimreise (900 Kilometer an einem Stück) am
letzten Tag nicht ganz leicht. Das durchgehend schöne Wetter und
die überaus freundliche Resonanz bei den Konzerten (man erhielt sogar
neue Einladungen) machten die vorbildlich organisierte Reise zu einem
vollen Erfolg.
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